Die Zahl der Menschen mit Bluthochdruck hat sich weltweit verdoppelt!

Eine umfassende Studie, die im Lancet Medical JournalJournal, einem US-amerikanischen Fachmagazin für Medizin, veröffentlicht wurde, hat ergeben, dass sich die Anzahl der Menschen über 30, die an Bluthochdruck leiden, innerhalb der letzten 30 Jahre verdoppelt hat.

Weiterhin sagt die Studie, dass der Bluthochdruck bei mehr als der Hälfte davon unbehandelt bleibt!

Als Resultat davon verzeichnet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mittlerweile mehr als 8,5 Millionen Tote jährlich, die an Komplikationen sterben, die mit Bluthochdruck einhergehen, darunter: Schlaganfälle, Herzinfarkte und Organversagen anderer Organe, darunter der Nieren.

Was können Sie tun, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden und nicht Teil dieser leidvollen Statistik werden wollen? Schauen wir uns Bluthochdruck genauer an und Methoden, um diesem vorzubeugen.

Was verursacht Bluthochdruck?

Ärzte unterscheiden zwischen zwei Typen Bluthochdrucks – sekundärer Bluthochdruck und essentielle (primäre) Hypertonie. An welchem Typ Sie leiden, hängt davon ab, ob die Ursache Ihres Bluthochdrucks identifiziert werden kann oder nicht.

In den meisten Fällen ist keine exakte Ursache für Bluthochdruck zu bestimmen, aber es gibt viele (sehr viele!) Theorien. Ein kleiner Teil der Menschen mit Bluthochdruck leidet aufgrund einer anderen Ursache daran (Schwangerschaft oder Diabetes beispielsweise).

Ursachen für sekundäre Hypertonie:

In 5% bis 10% der Fälle ist es Ärzten möglich die zugrundeliegende Ursache für den Bluthochdruck des Patienten zu identifizieren. Diese Form von Bluthochdruck nennt man sekundäre Hypertonie und sie kommt vor allem bei jungen Menschen mit sehr hohen Blutdruckwerten vor.

Sekundäre Hypertonie kann ausgelöst werden durch:

• Schwangerschaft kann den Blutdruck der Mutter ansteigen lassen, was für sie selbst und das Baby gefährlich sein kann. Auch ohne eine Vorgeschichte mit Bluthochdruck entwickelt sich diese Problematik bei etwa 10% aller Schwangeren, typischerweise im dritten Trimester. Dies macht eine enge und sorgfältige Überwachung nötig. Diese Form von Bluthochdruck klärt sich in der Regel direkt nach der Geburt von ganz alleine.
• Nierenprobleme wie eine frühere Entzündung, Nierenreflux oder polyzystische Nieren und zunehmende Nierenarterienstenose (Verengung der Nierenarterien).
• Hormonprobleme wie Schilddrüsenüberfunktion, Anomalien der Nebennieren oder Cushing Syndrom.
• Schlafapnoe ist eine Schlafstörung, die sich durch lautes Schnarchen und anschließende Apnoe-Phasen (ohne Atmung) mit darauffolgendem nach-Luft-schnappen oder Prusten auszeichnet.

Es gibt auch einige häufig eingenommene Medikamente, die Bluthochdruck auslösen oder diesen verschlimmern können. Dazu gehören:

• Nicht-steroidale Entzündungshemmer wie Aspirin, Ibuprofen, Naproxen und andere
• Abschwellende Mittel, die Pseudoephedrin enthalten
• Orale Kontrazeptiva (die Pille)
• Steroide
• Antazide
• Ephedra (Ma-Huang)
• Diätpillen
• Cyclosporin
• Erythropoetin
• Trizyklische Antidepressiva
• Monoaminoxidase-Hemmer
• Illegale oder „Straßen-“Drogen wie Kokain oder Amphetamine

Ursachen für essentielle Hypertonie:

Die häufigste Form von Bluthochdruck ist essentielle (oder primäre) Hypertonie, die Ursachen für diese Form von Bluthochdruck sind allerdings unklar.

Es gibt aber eine ganze Reihe von Einflussfaktoren, von denen man annimmt, dass sie das Risiko eine essentielle Hypertonie zu entwickeln, maßgeblich beeinflussen. Das sind:

• Ihre Gene können Ihr Bluthochdruckrisiko erhöhen. Falls einer Ihrer Eltern (oder andere nahe Verwandte) ein Bluthochdruckleiden haben, dann haben auch Sie ein höheres Risiko, diese Krankheit zu entwickeln.
• Eine Ernährung, die viel Salz und Fett enthält und nicht ausreichend wichtige Mineralien wie Kalium und Kalzium, erhöhen die Wahrscheinlichkeit, Bluthochdruck zu entwickeln. Eine salzfreie Ernährung kann bei bis zu 40% der Menschen helfen.
• Übergewicht kann Bluthochdruck auslösen. Das liegt an strukturellen Veränderungen der Nieren, einem abnormen Salzstoffwechsel oder Veränderungen der Systeme, die für den Blutfluss im Körper verantwortlich sind.
• Insulinresistenz und beide Formen von Diabetes stehen in direktem Zusammenhang mit Bluthochdruck.
• Exzessiver Alkoholkonsum (mehr als 2-3 alkoholische Getränke pro Tag) gilt als Grundproblem für viele Fälle von Bluthochdruck. Moderater Alkoholkonsum (1-2 alkoholische Getränke pro Tag) sind der Herzgesundheit möglicherweise zuträglich, aber es ist unklar warum.
• Hormonelle Störungen der Nieren kann zur Produktion von Stoffen führen, die Bluthochdruck auslösen.

Sekundäre Hypertonie wird in der Regel behandelt, indem die auslösende Problematik behandelt wird, sodass im Zuge dessen auch die Bluthochdrucksymptome verschwinden. Bei essentieller Hypertonie sind Veränderungen des Lebensstils ein wichtiger erster Schritt, um den Bluthochdruck unter Kontrolle zu bringen.

Wenn diese Veränderungen den Blutdruck nicht weit genug senken, wird Ihr Arzt die Behandlungsoptionen mit Ihnen besprechen, die für Ihre individuelle Situation geeignet sind, sodass Sie die beste Chance haben, die vielen schwerwiegenden Gesundheitsprobleme zu vermeiden, die mit unkontrolliertem Bluthochdruck einhergehen.

Sind Blutdruckmedikamente für Sie die richtige Wahl?

Das können nur Sie und Ihr Arzt entscheiden. Hier sind einige Dinge, auf die Sie achten sollten:

Wenn der Bluthochdruck drei bis sechs Monate nach einer Anpassung des Lebensstils nicht ausreichend normalisiert werden konnte, stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, für die Sie und Ihr Arzt sich entscheiden können.

Wenn Sie sich für diesen Behandlungsweg entscheiden, dann sollten Sie sich zu den verschiedenen Medikamententypen informieren, die Ihnen zur Verfügung stehen, zu deren Risiken und Vorteilen, Nebenwirkungen und Kosten und die allgemeinen Erfolgsaussichten in ihrer individuellen Situation.

Ziel Ihrer Behandlung ist nicht nur die Senkung Ihres Blutdrucks, sondern auch die Senkung Ihres Risikos für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere Probleme, sodass Sie ein längeres und gesünderes Leben führen können.

Die aktuell am Markt verfügbaren Bluthochdruckmedikamente haben eine ganze Reihe Nebenwirkungen. Sie müssen Ihren Arzt informieren, wenn eine dieser Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt. Dazu gehören:

• Schwäche, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
• Impotenz
• Kalte Hände und Füße
• Depressionen oder Trägheit
• Schlafprobleme oder Alpträume
• Schneller oder verlangsamter Herzschlag
• Hautausschläge
• Verlust des Geschmackssinns oder Mundtrockenheit
• Andauernder trockener Husten; verstopfte Nase oder asthmatische Symptome
• Geschwollene Knöchel, Krämpfe in den Beinen oder Gelenkschmerzen
• Kopfschmerzen, Schwindel oder aufgequollene Augenpartien
• Verstopfung oder Durchfall
• Fieber oder Anämie

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