Wir leben in stressigen Zeiten. Die Inflation steigt in Deutschland und der Welt in nie dagewesene Höhen. Volkswirtschaftler sorgen sich vor einer Rezession, die zu Entlassungen und anderen wirtschaftlichen Problemen führen könnte.
Aber genug schlechte Nachrichten! In diesem Artikel geht es darum, was Sie tun können, um sich in diesen schwierigen Zeiten, besser zu fühlen. Fangen wir direkt an.
Es ist ganz normal, dass man sich ab und an mal angespannt fühlt, aber im Idealfall verschwindet der Stress wieder und Ihr Körper und Geist entspannen sich. Chronischer Stress, dem aktuell recht viele Leute ausgesetzt sind, bleibt in der Regel aber über einen sehr langen Zeitraum präsent und kann sich negativ auf Ihre Gesundheit auswirken.
Langanhaltender Stress wird laut Wissenschaftlern mit einem erhöhten Risiko für Krankheiten wie Arteriosklerose, Fettleber und Depressionen in Verbindung gebracht. Aber bisher war nicht klar, warum das so ist. Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass ein vorherrschender Mechanismus, der stressbedingten Erkrankungen zugrunde liegt, auf chronischen Entzündungen basiert.
Forscher der amerikanischen Carnegie Mellon Universität haben herausgefunden, dass langanhaltender psychischer Stress mit einer Abnahme der Fähigkeit des Körpers einhergeht, seine Entzündungsantwort zu kontrollieren. Dies kann dann Krankheiten auslösen oder deren Intensivierung fördern.
Wir können nicht erwarten, dass unser Leben stressfrei verläuft. Aber wir können Strategien finden, um tagtäglich unser Stresslevel zu senken. Sie sollten beispielsweise jeden Tag einer Anti-Stress-Aktivität nachgehen, genau so wie Sie eine gesunde Ernährung verfolgen und regelmäßig Sport treiben sollten.
Hier sind ein paar Vorschläge, für Aktivitäten gegen Stress:
Weg mit schlechten Angewohnheiten –
Zu viel Alkohol und Rauchen sind zwei Angewohnheiten, von denen bekannt ist, dass sie Stress noch mehr intensivieren und die Gesundheit schädigen. Wenn Sie aktuell einer dieser beiden Angewohnheiten verfallen sind, fragen Sie Ihren Arzt, wie Sie am besten damit aufhören können.
Eine durch Rauchen ausgelöste Immunantwort wird mit erhöhten Entzündungswerten in Verbindung gebracht. Verschiedene Studien besagen, dass Rauchen den Körper so verändert, dass das Risiko für Herzinfarkte und Krebs ansteigt. Das Bundesgesundheitsministerium schätzt, dass Raucher im Schnitt 10 Jahre früher sterben als Nichtraucher.
Alkohol kann in großen Mengen das Verdauungssystem und die Leber überlasten und beide schädigen. Vor allem Alkohol führt zu Darmentzündungen, die alkoholbedingte Organschäden noch verschlimmern und einen Dominoeffekt auslösen, der zu lebensbedrohlichen Krankheiten führen kann.
Moderater Alkoholkonsum hingegen könnte gegen Entzündungen schützen. Wieder andere Studien sagen, dass mehr als ein Glas eines alkoholischen Getränkes am Tag, katastrophale Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Noch können wir uns nicht völlig auf diese Ergebnisse verlassen.
Am sichersten ist es, komplett auf Rauchen zu verzichten und den Alkoholkonsum einzuschränken.
Denken Sie daran, dass sich Probleme nicht wegtrinken lassen. Am nächsten Tag sind sie immer noch da.
Treiben Sie regelmäßig Sport –
Sport ist ein toller Weg, um Stress zu reduzieren. Genau deshalb sollten Sie jetzt mit einem Trainingsplan loslegen, falls Sie nicht eh schon einen haben.
Sport ist vielleicht das Wichtigste, was Sie für Ihre allgemeine Gesundheit tun können. Sport wird mit einem geringeren Risiko für so ziemlich jede Krankheit in Verbindung gebracht, darunter Demenz, Krebs, Typ2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Außerdem zeigen Studien, dass ein aktiver Lebensstil Entzündungen reduziert, wohingegen ein unsportlicher Lebensstil diese erhöht. In einer Untersuchung konnten Wissenschaftler herausfinden, dass sogar eine nur 20-minütige, moderate Sporteinheit das Immunsystem anregt und dadurch eine entzündungshemmende Wirkung hat.
In einer Auswertung von 18 verschiedenen Studien aus dem Jahr 2020 fanden Forscher heraus, dass intensiver oder moderater Sport die höchste Wirkung gegen Entzündungen entfalten, wenn er mit angemessenen Ruhephasen kombiniert wird. Sie können also von den Gesundheitsvorteilen profitieren, wenn Sie einfach nur stramm spazieren gehen oder Fahrrad fahren, 20 Minuten joggen, ein paar Bahnen schwimmen, Tennis spielen oder Tanzen gehen.
Halten Sie Ihr Idealgewicht –
Wir alle nehmen mit zunehmendem Alter etwas zu. Das liegt an einer ganzen Reihe zusammenhängender Faktoren. Oft werden wir bequemer, treiben weniger Sport und essen aufgrund hormoneller Veränderungen mehr.
Es handelt sich hierbei aber nicht um eine gesunde Gewichtszunahme. Je mehr Fett Sie an Ihrem Körper haben, desto höher ist das Risiko für Entzündungen. Denken Sie daran, dass Fettzellen von Natur aus entzündlich wirken. Zu viel Essen ist zusätzlich stressig für den Körper, da es Entzündungen auslöst.
Besprechen Sie Ihr Gewicht mit Ihrem Arzt. Auch ein nur geringer Gewichtsverlust von ein paar Kilo kann einen immensen Effekt auf Ihre Entzündungswerte und Ihre allgemeine Gesundheit haben. In einer Analyse aus dem Jahr 2018 wurden 76 Studien mit insgesamt mehr als 6.700 schwer übergewichtigen Teilnehmern unter die Lupe genommen. In der Mehrzahl der Studien zeigte sich, dass Abnehmen die Entzündungsmarker im Blut deutlich senkt.
Falls Sie versucht haben, abzunehmen, aber keinen Erfolg hatten, dann sollten Sie in Betracht ziehen, dass Entzündungen der Grund dafür sein könnten. Sogar die strengsten Diät- und Sportprogramme können wirkungslos bleiben, wenn Entzündungen vorliegen. In diesem Fall sollten Sie genau auf Ihre Ernährung und die anderen in diesem Artikel erwähnten Methoden achten, um diese Entzündungen zu reduzieren. So können Sie sich vielleicht motivieren, noch ein paar Kilos mehr abzunehmen.
Sorgen Sie für ausreichend Schlaf –
Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums schlafen mehr als ein Drittel der Männer und Frauen in Deutschland nicht ausreichend. Experten empfehlen 7 bis 8 Stunden Schlaf pro Nacht.
Entzündungen und Stress sind eng mit mangelndem Schlaf verbunden. Studien zeigen, dass Entzündungen und Stresswerte sowohl bei gesunden Menschen, die die Nacht durchschlafen ansteigen, als auch bei Menschen, die nur etwas jede zweite Nacht 7-8 Stunden schlafen.
Forscher fanden 2015 in einer Metastudie aus 72 Einzelstudien heraus, dass ein gestörter Schlaf mit erhöhten Leveln des C-reaktiven-Proteins (CRP) und IL-6 einhergeht. Aber auch besonders langer Schlaf von 9 Stunden oder mehr steht in Verbindung mit erhöhten Werten von Entzündungsmarkern.
Der Schlüssel liegt in der Regelmäßigkeit. Sie sollten sogar an Wochenenden jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit aufstehen. Telefone und Fernsehgeräte sollten nicht im Schlafzimmer genutzt werden. Ihre Matratze sollte bequem und stabil sein. Und gewöhnen Sie sich eine Abendroutine vor dem Schlafengehen an, die mindestens 30 Minuten entspannter Aktivitäten bei gedimmtem Licht umfasst, wie etwa lesen, ein warmes Bad oder das Hören von Entspannungsmusik.
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