Es gibt im Tierreich noch ein Wesen, das mit Bluthochdruck umgehen muss – die Giraffe.
Tatsächlich müssen Giraffen sogar mit einem „himmelhohen“ Blutdruck klarkommen – wegen ihrer enormen Größe. Ihre Herzen müssen extra hart arbeiten, um das Blut durch den langen Hals ins Gehirn zu pumpen.
Eine typische Giraffe hat ihren Kopf etwa 6 Meter über dem Boden. Es erfordert immense Kraft vom Herz, das Blut entgegen der Schwerkraft ins Gehirn zu pumpen.
Um im Gehirn einen Blutdruck von 110/70 aufrecht zu erhalten, muss das Herz einen Blutdruck von etwa 220/180 standhalten.
Bei Menschen würde ein Blutdruck von 220/180 zu allen möglichen körperlichen Problemen führen, von geschwollenen Knöcheln und Beinen, bis hin zu Nieren- und sogar Herzversagen.
Wie halten Giraffen diesen Druck aus?
Giraffen haben mit der Zeit eine ganze Reihe spezieller Eigenschaften entwickelt, die es ihnen nicht nur ermöglichen, hohen Blutdruck auszuhalten, sondern damit richtig gut zu leben.
Einige der Eigenschaften die Giraffen haben, Menschen aber nicht, sind:
Wenn Giraffen nach dem Trinken in einem Fluss den Kopf heben, müsste ihr Blutdruck eigentlich drastisch absinken, sodass sie das Bewusstsein verlieren.
Das passiert bei Menschen, wenn sie zu schnell aufstehen und ihnen schwindelig wird.
Warum werden Giraffen nicht ohnmächtig? Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Giraffen dieses Absacken des Blutdrucks abpuffern können, indem sie Blut in ihren großen Venen speichern.
Bei schwangeren Frauen kann Bluthochdruck zu einer ganzen Reihe schwerer Probleme führen, darunter Leberschäden, Nierenversagen und Ablösung der Plazenta.
Giraffen haben während der Trächtigkeit scheinbar keine dieser Probleme.
Wissenschaftler untersuchen aktuell die Plazentas von Giraffen, um mehr darüber zu erfahren, wie sie sich angepasst haben, um diese Risiken zu umgehen und wie diese Adaptionen auf den Menschen angewendet werden können.
Untersuchungen haben herausgefunden, dass etwa 1% aller Schwangeren an Bluthochdruck leiden, was schädlich für Mutter und Kind sein kann.
Es ist normal, dass der Blutdruck während der Schwangerschaft fällt, da sich die Blutgefäße der Mutter entspannen. Der Blutdruck steigt langsam wieder an, nachdem er den Tiefstand während der Schwangerschaft erreicht hat. Zum Geburtstermin sollte der Blutdruck wieder auf dem Niveau wie vor der Schwangerschaft sein.
Es gibt drei Ursachen für Bluthochdruck bei schwangeren Frauen. Diese Ursachen sind:
1. Chronischer Bluthochdruck, also Bluthochdruck, der bereits vor der Schwangerschaft existent war. Die meisten Frauen mit dieser Indikation haben essentielle Hypertonie, für die die Ursachen unbekannt sind.
2. Präeklampsie, ist ein Krankheitsbild, das während der Schwangerschaft auftritt und nach der Geburt wieder verschwindet. Diese Form von Bluthochdruck hat als Begleiterscheinung geschwollene Knöchel und Eiweiß im Urin während der zweiten Schwangerschaftshälfte. Nach der ersten Schwangerschaft tritt die Präeklampsie bei Folgeschwangerschaften in der Regel nicht mehr auf.
Die Erkrankung ist genetisch bedingt.
Präeklampsie tritt bei Frauen auf, die chronischen Bluthochdruck, Diabetes oder chronische Nierenerkrankungen haben oder hatten, wenn eine Mehrlingsschwangerschaft vorliegt, die Mutter sehr jung oder über 35 Jahre alt ist.
Es kann zu Kopfschmerzen, verschwommenem Sehen und Krampfanfällen kommen. Auch abnormale Blutgerinnsel und Schmerzen können auftreten. Diese Erkrankung kann zu Entwicklungsstörungen des Fötus führen und wenn die Mutter nicht behandelt wird, führt das zum Tod von Mutter und Kind.
3. Schwangerschaftsbluthochdruck, verursacht keine Schwellungen oder Eiweißausscheidungen über den Urin bei Müttern, die vor der Schwangerschaft normale Blutdruckwerte hatten. Diese Form von Bluthochdruck tritt in der späten Phase der Schwangerschaft auf und verschwindet innerhalb von zwei Wochen nach der Geburt.
In Folgeschwangerschaften tritt Schwangerschaftsbluthochdruck in der Regel erneut auf.
Frauen, bei denen Präeklampsie diagnostiziert wird, werden in der Regel zur Beobachtung ins Krankenhaus eingewiesen, da sich diese Erkrankung rapide verschlimmern kann. Eine drastische Veränderung kann innerhalb von 24–48 Stunden auftreten.
Frauen, die nur mild erkranken, sind mit Bettruhe und medikamentöser Behandlung gut bedient.
Bei Frauen mit ausgeprägterer Symptomatik ist eine umfangreichere Behandlung notwendig mit intravenöser Behandlung des Bluthochdrucks. Die Geburt wird so bald wie möglich eingeleitet, da die Symptome nicht verschwinden werden, bevor die Schwangerschaft beendet ist.
Während der Schwangerschaft wird sich die schwere Form des Schwangerschaftsbluthochdrucks nur verschlimmern. In sehr schweren Fällen muss die Geburt eingeleitet werden, um die Sicherheit von Mutter und Kind zu gewährleisten.
Frauen mit Schwangerschaftsbluthochdruck werden genau so behandelt wie Menschen mit chronischem Bluthochdruck. Von Medikamenten gegen Bluthochdruck, welche der Mutter während der Schwangerschaft verschrieben werden, profitiert nicht nur die Mutter sondern vermutlich auch das Kind.
Egal ob Sie eine schwangere Frau oder ein Mann im besten Alter sind… während die Wissenschaft noch Giraffen untersucht, ist Ihre beste Option, sich an die aktuellen Gesundheitsempfehlungen für Menschen zu halten – das bedeutet: Abnehmen, Sport und gesunde Ernährung.
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