Neue Studie zeigt: Ein Teelöffel Salz weniger senkt schon den Blutdruck!

Eine aktuelle Studie, über die gerade im Fernsehen berichtet wird, zeigt, dass ein Teelöffel Salz pro Tag weniger eine ähnliche blutdrucksenkende Wirkung haben kann, wie übliche Blutdruckmedikamente, auch dann, wenn Sie aktuell gar nicht an Bluthochdruck leiden.

Ein Teelöffel Salz entspricht 2.300 Milligramm und entspricht der in Deutschland empfohlenen Tageshöchstmenge für Erwachsene über 14 Jahre.

Die deutsche Hochdruckliga empfiehlt allerdings, dass man maximal 1.500 Milligramm Salz pro Tag zu sich nehmen sollte. Es ist die erste Studie, die zeigt, dass Personen, die bereits Bluthochdruckmedikamente einnehmen, durch die Einschränkung ihres Salzkonsums eine weitere Senkung ihres Blutdrucks erreichen können.

Norrina Allen, eine der verantwortlichen Wissenschaftlerinnen und Professorin für präventive Medizin an der Feinberg School of Medicine der Northwestern University, stellt heraus, dass bei 70 % bis 75 % der Leute der Blutdruck durch Salzverzicht gesenkt werden konnte, und das unabhängig von einer sonstigen Medikation.

Bluthochdruck wird auch oft der stille Tod genannt, da häufig keine Symptome auftreten. Nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation ist im Jahr 2023 1 von 3 Erwachsenen weltweit von Bluthochdruck betroffen, was zu schwerwiegenden Gesundheitsproblemen wie Herzinfarkten, Herzversagen, Nierenschäden und Schlaganfällen führen kann.

Viele Leute kämpfen gegen Bluthochdruck

Fast die Hälfte aller Deutschen kämpft gegen Bluthochdruck, und etwa ein Drittel davon sieht sich mit resistenter Hypertonie konfrontiert – Bluthochdruck, der auf drei verschiedene Medikamente nicht anspricht.

Eine Studie aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass Männer im Alter von 20 bis 49 ein 70 % höheres Risiko haben, unkontrollierbaren Bluthochdruck zu entwickeln als Frauen in derselben Altersklasse.

Ein Teelöffel Salz erscheint vielleicht unbedeutend, die Auswirkungen auf den Blutdruck sind nach Aussagen von Experten allerdings überraschend deutlich.

Im Fachmagazin JAMA wurde eine aktuelle Studie veröffentlicht, die Personen im Alter von 50 bis 75 untersucht hat und diese eine Woche lang entweder Speisen mit viel oder wenig Salz haben lassen. Anschließend wurden die Gruppen getauscht. Etwa 25 % der Teilnehmer hatten normalen Blutdruck, weitere 25 % hatten unbehandelten Bluthochdruck. 20 % hatten ihren Bluthochdruck dank Medikamenten unter Kontrolle, bei 31 % war der Blutdruck trotz Medikation noch zu hoch.

Während der Woche mit der stark salzhaltigen Nahrung konnten sich die Teilnehmer normal ernähren, mussten aber zusätzlich zwei Brühwürfel mit jeweils 1.100 mg Salz zu sich nehmen. Im Gegensatz dazu nahmen die Teilnehmer während der Woche mit wenig Salz Nahrungsmittel zu sich, die maximal 500 mg Salz pro Tag enthielten – und damit deutlich weniger.

In der Studie zeigte sich, dass der Blutdruck in der Woche mit wenig Salz schnell und deutlich gesunken war. Im Vergleich zu der Woche mit der stark salzhaltigen Ernährung sank der Blutdruck in der Woche mit dem salzarmen Essen um 8 Millimeter Quecksilbersäule.

Es kam bei den Teilnehmern zu einer starken Abnahme des Blutdrucks

Im Vergleich zu einer normalen Ernährung, sank der Blutdruck um etwa 6 mmHg – ein Ergebnis vergleichbar mit der Wirkung regulärer Blutdruckmedikamente, so Allen. Außerdem trat die Senkung bei allen Teilnehmern, also denen mit normalem Blutdruck, leicht erhöhtem Blutdruck und denen, die bereits Blutdruckmedikamente einnahmen, sehr zügig ein.

Nach Allen führte die Einsparung der gegebenen Menge Salz zu keinerlei Nebenwirkungen, abgesehen von den leichten geschmacklichen Veränderungen. Sie gab an, dass bei einer Umstellung von einer stark salzhaltigen zu einer salzarmen Ernährung erst einmal alles fade schmeckt. Sie empfiehlt allerdings standhaft zu bleiben, da sich die Geschmacksknospen nach ein paar Wochen daran gewöhnen und die Wahrnehmung des Geschmacks wiederherstellen, sodass normales Essen wieder salzig schmeckt.

Auch wenn diese Anpassung der Geschmackswahrnehmung etwas länger dauert, sind die Auswirkungen auf den Blutdruck schnell zu bemerken. Bei Bluthochdruckmedikamenten kann es hingegen zu einer ganzen Reihe von Nebenwirkungen kommen, etwa zu Husten, Verstopfung oder Durchfall, Schwindel, mangelnde Energie, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Übelkeit, Nervosität, Müdigkeit und Problemen mit Gewichtsveränderungen oder der Erektionsfunktion. Diese Nebenwirkungen nehmen nach Angaben der deutschen Hochdruckliga mit der Zeit allerdings wieder ab.

Was ist mit Heißhunger auf Salziges?

Um mit Heißhunger auf Salziges fertig zu werden, muss man mehr tun, als nur die Finger vom Salzstreuer zu lassen. Viele übliche Lebensmittel enthalten überraschend viel Salz. Ein paar Scheiben Brot enthalten beispielsweise 400 bis 500 mg Salz, eine Salzgurke schon so viel Salz, dass es einer Tagesdosis entspricht, eine Suppe kann sogar Salz für mehrere Tage enthalten.

Allen empfiehlt beim Einkauf auf die Produktbeschriftung zu achten, um eine salzarme Ernährung zu erreichen. So gingen auch die Ernährungswissenschaftler vor, die im Rahmen der Studie die salzarmen Speisen aus lokalen Supermärkten besorgten.

Wer weniger Salz zu sich nehmen möchte, kann sich auch an die DASH-Diät halten. Der Ernährungsplan der DASH-Diät umfasst vier bis sechs Portionen Gemüse und ähnlich viel Obst, drei Portionen Vollkornprodukte, zwei bis vier Portionen fettarmer oder fettfreier Milchprodukte und mehrere Portionen mageres Fleisch, Nüsse, Saaten und Hülsenfrüchte täglich.

Egal, welche Ernährungsweise Sie verfolgen, Experten empfehlen allen, die weniger Salz zu sich nehmen möchten, Mahlzeiten zuhause selbst zuzubereiten. So kann man die Produktinformationen lesen, den Salzgehalt ausrechnen und vermeiden im Restaurant unbeabsichtigt viel Salz zu sich zu nehmen.

Experten warnen davor, viel außer Haus zu essen, auch wenn angebotene Gerichte gesund erscheinen. Ein völlig unscheinbares Gemüsegericht beispielsweise könnte beispielsweise grüne Bohnen enthalten, die in Salzbutter geschwenkt und mit salzigen Röstzwiebeln garniert sind, was zu einer überraschend hohen Salzlast führen kann. Experten sagen, dass es das Allerbeste ist, Lebensmittel in möglichst wenig verarbeiteter Form zu essen, wann immer das möglich ist.

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