Weltgesundheitsorganisation sagt, die meisten Menschen mit Bluthochdruck nicht richtig behandelt werden

Fast 80 % der Leute mit Bluthochdruck werden nicht richtig behandelt, das sagt ein aktueller Bericht der Weltgesundheitsorganisation zu Bluthochdruck und seinen Folgen.

Die Studie gibt an, dass Bluthochdruck jedes Jahr etwa 10 Millionen Menschen weltweit tötet. Hypertonie ist die offizielle Bezeichnung der Erkrankung. Mit Bluthochdruck hat man ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzversagen oder Nierenprobleme.

Etwa ein Drittel aller Menschen weltweit und etwa 48 % der Erwachsenen in den USA leiden an Bluthochdruck. Falls Bluthochdruck nicht richtig behandelt wird, kann das zu schwerwiegenden Problemen führen. Tatsächlich werden Bluthochdruck weltweit mehr Tote zugeschrieben als Rauchen und hohe Blutzuckerwerte.

Tom Frieden, ehemaliger Chef des Center for Disease Control and Prevention in den USA, gab gegenüber der Washington Post an: „Die tödlichste Erkrankung auf der Welt ist gleichzeitig die, die am wenigsten Beachtung findet. Jedes Jahr sterben Millionen Menschen, haben Herzinfarkte und Schlaganfälle, die bei richtiger Behandlung vermeidbar gewesen wären.“

Die WHO-Studie fand heraus, dass sich die Anzahl der Menschen mit Bluthochdruck zwischen 1990 und 2019 von 650 Millionen auf 1,3 Milliarden verdoppelt hat. Fast die Hälfte der Leute mit Bluthochdruck wissen aber nicht einmal, dass sie an der Erkrankung leiden.

Die Bezeichnung „der stille Tod“ kommt nicht von ungefähr

Hypertonie wird „der stille Tod“ genannt, weil die meisten Leute keinerlei Symptome erfahren, selbst wenn ihr Blutdruck gefährlich hoch ist. Deshalb sollte man den Blutdruck regelmäßig überprüfen.

Zu den Anzeichen für Bluthochdruck zählen Kopfschmerzen, Nasenbluten und Atemnot.

Die Studie sagt, dass bis 2050 etwa 76 Millionen Tote vermeidbar sein könnten, wenn nur die Hälfte der Leute mit Bluthochdruck eine Behandlung erhielte. So könnten 120 Millionen Schlaganfälle, 79 Millionen Herzinfarkte und 17 Millionen Fälle von Herzversagen vermieden werden.

Um schwere Gesundheitsfolgen zu vermeiden, empfiehlt die WHO Früherkennung und effektive Behandlung zentrale Elemente der Versorgung sein sollten. Außerdem seien dies die kosteneffektivsten Maßnahmen im Gesundheitsbereich.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagt, dass Programme, die darauf ausgerichtet sind, Bluthochdruck zu senken, immer noch ignoriert werden, nicht genug Aufmerksamkeit erhalten und unterfinanziert sind.

„Eine bessere Blutdrucküberwachung muss Teil der Gesundheitsversorgung eines jeden Landes sein. Die Basis dafür sind gut funktionierende, faire und resiliente Gesundheitssysteme, die auf einer guten hausärztlichen Versorgung aufbauen,“ so Ghebreyesus.

Woher weiß ich, ob ich Bluthochdruck habe?

Falls Ihr Blutdruck über 140/90 mmHg liegt, bedeutet das, dass Sie Bluthochdruck haben.

Es gibt vor allem zwei Formen von Bluthochdruck. Primärer Bluthochdruck, der durch fortschreitendes Alter oder den Lebenswandel bedingt wird und sekundärer Blutdruck, der durch andere Erkrankungen oder Medikamente verursacht wird. Die berliner Charité sagt, dass bei manchen Leuten auch beides auftreten kann.

Ältere Menschen, Übergewichtige oder Fettleibige, Menschen, die sich nicht genug bewegen, rauchen, oder zu viel Alkohol trinken oder Schwangere sind anfälliger für Bluthochdruck. Menschen afrikanischer Abstammung sind überproportional betroffen, außerdem tritt die Erkrankung bei ihnen früher auf. Auch Menschen, die zu viel Salz zu sich nehmen oder zu wenig Kalium, haben ein erhöhtes Risiko, Bluthochdruck zu entwickeln.

Durch Änderungen des Lebenswandels können manche Leute ihren Blutdruck senken und diesen im gesunden Bereich halten. Laut dem Center for Disease Control and Prevention in den USA muss man hierfür mindestens 150 Minuten pro Woche Sport treiben, auf Rauchen verzichten, wenig Salz und Alkohol zu sich nehmen, ein gesundes Gewicht halten und gut mit Stress umgehen.

Auch Medikamente können gegen Bluthochdruck helfen und möglicherweise tödlichen Gesundheitsproblemen vorbeugen. Hierzu zählen etwa Beatblocker und Diuretika.

Weitere Möglichkeiten, wie man Bluthochdruck senken kann

Um Bluthochdruck (Hypertonie) zu senken, kommen oft bekannte Strategien zum Einsatz, etwa eine gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport und durch den Arzt verschriebene Medikamente. Es gibt aber auch ein paar weniger bekannte Methoden, die zusätzlich zu den klassischen Ansätzen gefahren werden können. Hier sind sechs weniger bekannte Methoden, wie man Bluthochdruck senken kann:

• Achtsamkeit, Meditation und Atemübungen können Stress reduzieren und Entspannung fördern. Chronischer Stress kann zu Bluthochdruck beitragen. Wenn Sie diese Techniken in Ihren Alltag integrieren, könnten Sie so Ihren Stress reduzieren, was wiederum den Blutdruck senken kann.
• Akupunktur ist eine alternative Therapie, bei der dünne Nadeln in spezifische Punkte des Körpers gestochen werden. Einige Studien lassen vermuten, dass Akupunktur einen leicht positiven Effekt auf Bluthochdruck haben könnte. Es ist wichtig, dass man sich an einen qualifizierten Akupunkteur wendet und diese Option vorher mit einem Arzt bespricht.
• Rote-Beete-Saft enthält Nitrate, die dazu beitragen können, dass sich die Blutgefäße erweitern und der Blutfluss verbessert wird. So könnte Bluthochdruck gesenkt werden. Jeden Tag ein kleines Glas Rote-Beete-Saft zu trinken, könnte sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Es ist allerdings essenziell, dass Sie Änderungen Ihrer Ernährung mit Ihrem Arzt besprechen, vor allem falls Sie Unverträglichkeiten oder Erkrankungen haben.
• Einigen essentiellen Ölen wie Lavendel, Rosmarin und Weihrauch werden entspannende Effekte auf Körper und Geist nachgesagt. Aromatherapie mit diesen essentiellen Ölen könnte Stress reduzieren, was ein Faktor ist, der zu Bluthochdruck beitragen kann. Nutzen Sie essentielle Öle mit Bedacht und wenden Sie sich für eine Beratung an einen Aromatherapeuten.
• Es kann gegen Stress helfen und entspannen, wenn man beruhigende Musik hört oder an einer Musiktherapie teilnimmt. Das kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Probieren Sie verschiedene Musikstile aus, um herauszufinden, was am besten für Sie funktioniert.

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